Australian Shepherd Gesundheits Facts & important Tests für den Aussie

Der Aussie kommt mit einem riesen Angebot an möglichen Gendefekten daher. Schaut genauer hin bei den Wurfankündigungen und achtet darauf ob Träger oder sogar Betroffene verpaart werden. Meistens handelt es sich um die simplen Vererbungsregeln , nach Mendel…erinnert ihr euch an Biologie…
die Sache mit den Erbsen?!
Meiner Meinung sollte das gängige Gentest Paket / Aussie Panel gemacht worden sein, es kostet den Züchter einmalig um die 100€ und es ist eine Investition in die offensichtliche Gesundheit seiner Nachzucht! Mir fällt keine glaubwürdige Ausrede ein dies nicht zu machen! Euch?
Die Pakete werden von den Laboren immer mal wieder aktualisiert und ergänzt. Verifizierte Labore die diese Gentestpakete anbieten sind zB. Laboklin, Combibreed/Certagen, Feragen oder Biofocus.

Nachfolgend möchte ich euch jetzt die gängigsten Gendefekte erklären.
Test-Ergebnisse sind:
+/+ n/n -frei-
+/- n/M -Träger- (selber nicht betroffen, aber sie können es vererben)
-/- M/M -Betroffen-

MDR1

Das so genannte Multidrug Resistance Gen 1 (MDR1-Gen) spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Blut-Hirn-Schranke. Eine Mutation in diesem Gen führt zu einem defekten Transportprotein, das normalerweise an eine Reihe von Arzneistoffen (z. B. Ivermectin) bindet und diese aus den Zellen zurück ins Blut transportiert. Dadurch wird verhindert, dass diese Stoffe ins Gehirn gelangen. Ist die Mutation vorhanden, häufen sich diese Medikamente im Gehirn an. Ivermectin und andere Arzneistoffe zeigen schwere neurotoxische Effekte. (c) Combibreed

HSF4

Die Hereditäre Katarakt (HC) wird häufig als grauer Star bezeichnet. HC ist einer der häufigsten Gründe für Erblindung beim Hund. Die ersten Symptome können bereits in jungen Jahren auftreten, die vollständige Erblindung ist erst im höheren Alter zu erwarten. Die einzige Behandlungsmöglichkeit besteht in einer Augen-Operation. (c) Combibreed

CEA

Die Collie Eye Anomaly (CEA) tritt bei Collies und mit ihnen verwandten Hunderassen auf. Es handelt sich um eine Unterentwicklung der Aderhaut (Choroidale Hypoplasie, CH) während der Embryonalentwicklung. Diese Fehlbildung des Augenhintergrunds kann zu einer Beeinträchtigung der Sehkraft bis zur Erblindung führen. Das Hauptproblem stellt die Choroidale Hypoplasie dar. Es handelt sich hierbei um eine Unterentwicklung des Augengewebes, des Choroids. Weil die Aderhaut nicht normal entwickelt ist, kann dieser Defekt bereits im sehr jungen Alter diagnostiziert werden. Die Symptome können trotz gleicher genetischer Disposition sowohl zwischen Eltern und Nachkommen, als auch innerhalb eines Wurfes unterschiedlich ausgeprägt sein. Diese Tatsache bereitet Züchtern oftmals Probleme bei der Bewertung. (c) Laboklin

PRA prcd

Die progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine Augenerkrankung, die zu einer Degeneration der Netzhaut (Retina) und durch kontinuierliches Fortschreiten zur Erblindung führt. Die Netzhaut, an der hinteren Innenseite des Auges lokalisiert, ist für die Bildentstehung verantwortlich und besteht aus Lichtsinneszellen (Photorezeptorzellen) sowie spezialisierten Nervenzellen. Es werden zwei Typen von Photorezeptoren unterschieden: Stäbchen und Zapfen. Die Stäbchenzellen sind spezialisiert auf das Dämmerungs- (hell-dunkel) und Kontrastsehen. Die Zapfenzellen hingegen auf das Tages- und Farbsehen. Bei der prcd-PRA verlieren zuerst die Stäbchenzellen ihre normale Funktion, dies führt zu fortschreitender Nachtblindheit und einem Verlust der Anpassung des Sehvermögens. Im späteren Stadium werden auch die Zapfenzellen zerstört, so dass es schließlich zur völligen Erblindung des Hundes kommt. Die klinischen Symptome treten in der Regel schon in der frühen Jugend auf, in den verschieden Hunderassen allerdings zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
(c) Laboklin

DM

Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration der Axone und des Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet, was eine progressive Ataxie und Parese verursacht. Man beobachtet die ersten klinischen Anzeichen in der Hinterhand als Zeichen einer Störung des oberen Motoneurons. Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Die Degenerative Myelopathie wurde zuerst als eine Rückmarkserkrankung insbesondere beim Deutschen Schäferhund beschrieben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind aber viele weitere Rassen von der degenerativen Myelopathie betroffen. (c) Laboklin

NCL

Es handelt sich hierbei um eine neurodegenerative Erkrankung aufgrund von lysosomalen Speicherdefekten. Klinische Symptome sind Verhaltensveränderungen (Unruhe, Aggressivität, Angst). Die Hunde können auch unter epileptischen Zuständen und Sehstörungen leiden. Die meisten Tiere verlieren die Fähigkeit, die alltäglichen Muskelaktivitäten wie Fressen und Laufen zu koordinieren. Das Alter, in dem die Erkrankung beginnt, sowie der Schweregrad können stark variieren. Beim Tibet Terrier treten die ersten Symptome im Erwachsenenalter auf. Mit zunehmender Neurodegeneration entwickeln jedoch alle Hunde psychische Abnormalitäten und Ataxie. (c) Laboklin

CMR

Die sogenannte Canine multifokale Retinopathie (CMR) ist eine erbliche Erkrankung, bei der die Netzhaut multiple Läsionen aufweist. Der genaue Verlauf der Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt und zusätzlich bei verschiedenen Rassen unterschiedlich. Im Normalfall zeigen sich erste Symptome bereits im Alter von vier Monaten. Die Krankheit entwickelt sich anschließend nur langsam. In einigen Fällen verschwinden die Läsionen der Retina und treten zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf. Die klinisch exakte Beschreibung der Symptomatik einer CMR wird noch immer erforscht. Beeinträchtigung des Sehvermögens oder Sehstörungen sind für betroffene Tiere nicht beschrieben. (c) Laboklin

MH

Die Maligne Hyperthermie ist eine vererbte Fehlfunktion der Skelettmuskulatur, welche durch Rhabdomyolyse, generalisierte Krämpfe der Skelettmuskulatur, Herzrhythmusstörungen und Nierenfehlfunktionen charakterisiert ist. Diese Problematik entwickelt sich nach Exposition mit depolarisierenden Muskelrelaxantien oder halogenierten Inhalationsnarkotika. Die Hunde leiden nach der Gabe dieser Medikamente unter Tachykardie, Hyperthermie und erhöhter CO2-Produktion. Wenn die Medikamente nicht abgesetzt werden, sterben die betroffenen Hunde. Eine Besserung der Symptome kann durch die Gabe von Dantrolen, einem Antagonisten des Calcium-Kanals, erzielt werden. (c) Laboklin

HUU

Hyperurikosurie, das exzessive Ausscheiden von Harnsäure über den Urin, ist eine Erkrankung, die Hunde für Urat-Harnsteinerkrankungen anfällig macht. Hunde scheiden wie andere Tiere Abfallprodukte über ihr Urin aus, nur, dass anders als bei anderen Tiere beim Stoffwechsel von Hunden eines der differenzierenden Abfallprodukte Harnsäure ist. Dies verursacht einen hohen Grad an Harnsäure in Urin und Blut. Bei Hunden führt ein hoher Grad an Harnsäure zu Urat-Harnsteinen, Steinen in der Blase, die oft chirurgisch entfernt werden müssen. Die rassespezifische Häufung von Urat-Harnsteinen, wenn diese durch Hyperurikosurie-Mutation verursacht werden, lässt sich mit der Zeit senken, indem die Häufigkeit der mutierten Allele in den Zuchtpopulationen gesenkt wird. Ein DNA-basierter Test für Hyperurikosurie ist verfügbar, um Tierärzten bei der Diagnose der zugrunde liegenden Ursache für Urat-Harnsteine zu unterstützen. Dieser DNA-Test kann außerdem genutzt werden, um Zuchthunde zu genotypisieren und Züchtern dabei zu helfen, das Auftreten von Hyperurikosurie und Urat-Harnsteinen bei dafür anfälligen Rassen zu vermindern. (c) Laboklin

von Willebrandt Faktor I

Die Von-Willebrand-Krankheit (vWD) ist die häufigste vererbte Blutgerinnungsstörung von unterschiedlichem Schweregrad, die aus einem defekten oder gar fehlenden Von-Willebrand-Faktor (vWF) im Blut resultiert. Der vWF ist ein wichtiger Faktor der Blutgerinnung. Ein fehlender oder defekter vWF hat zur Folge, dass betroffene Tiere bei Verletzungen sehr lange nachbluten und u.U. verbluten können. Die Blutungen betreffen Schleimhautoberflächen und werden bei physischem und psychischem Stress und anderen Krankheiten stärker. Typische Anzeichen sind: Wiederholte Magen-Darm-Blutungen, mit oder ohne Durchfall, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, verlängerte Blutung bei der Läufigkeit, Lahmheiten durch Blutungen in den Gelenken, Blutergüsse auf der Körperoberfläche, exzessive Blutungen von zu kurz geschnittenen Nägeln, nach dem Kupieren der Rute oder nach Operationen. Man unterscheidet drei verschiedene Formen dieser Erkrankung (Typ 1, 2 und 3). Die vWD Typ1 ist die mildeste der drei Formen. (c) Laboklin

weitere Erkrankungen beim Aussie

Epilepsie

Anfälle können auf verschiedene Ursachen zurückgehen – Verletzungen, eine Anzahl von Krankheiten, Vergiftungen, aber auch auf Vererbung.  Wenn Ihr Hund Anfälle hat, sollten Sie zuerst feststellen, was die Ursache dafür ist.  Bei einem stärkeren Anfall sollten Sie den Hund zum Tierarzt zur Untersuchung bringen 

Bei Verletzungen, anderen Krankheiten oder Vergiftungen wird die Behandlung des Anfangszustandes die Anfälle zumeist beenden.  Verursacht der Anfangszustand einen bleibenden Gehirnschaden, könnten die Anfälle allerdings weiterhin auftreten.  Eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt sollte die Ursache der Anfälle aufklären, wenn sie auf eine andere Ursache zurückgehen als auf vererbte Epilepsie.  Bei allen anderen Ursachen  wird es Hinweise oder Erlebnisse geben, die Darauf hindeuten, dass man es mit noch etwas anderem zu tun hat als nur den Anfällen selber.  Die wahrscheinlichste Ausnahme wäre ein Gehirntumor im Anfangsstadium für den keine Diagnose gestellt wurde, weil die Untersuchung  – MRT (Magnet Resonanz Tomographie) – sehr teuer ist.

Ein einmaliger Anfall ist kein sicherer Hinweis auf Epilepsie.  Hunde mit Epilepsie werden ihr Leben lang immer wieder in unregelmäßigen Abständen Anfälle haben.  Manchmal handelt es sich dabei um einige Monate, besonders im frühen Stadium der Krankheit.  Manchmal kann es auch zu sehr kurzen Anfällen kommen, die der Beobachtung des Besitzers entgehen.  Anfälle können auch zu einer Zeit auftreten, wenn der Hund nicht unter menschlicher Beobachtung steht.  Kommt es zu einem zweiten Anfall, handelt es sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um Epilepsie. 

Anfälle ereignen sich selten in der Praxis des Tierarztes.  Sollte es Ihnen möglich sein, den Anfall auf Video festzuhalten, könnte das Ihrem Tierarzt bei der Diagnose helfen.  Treten bei Ihrem Hunde Anfälle in kurzen Abständen auf, (Wochen, Tage oder auch nur Stunden), führen Sie ein Tagebuch über die Anfälle, in dem Sie festhalten, wo und wann sie sich ereignen und was den Vorfällen unmittelbar vorausgeht, sowie eine Beschreibung der Anfälle selbst.  Auch das kann Ihrem Tierarzt helfen, Ihren Hund genau zu diagnostizieren und zu behandeln. 

Wird keine Ursache für die Anfälle gefunden, werden sie als primäre Epilepsie oder „idiopathische“ Epilepsie eingestuft.  „Idiopathisch“ bedeutet „von unbekannte Ursache“.  Diese Art von Epilepsie wird allgemein als vererbt angesehen.  Gegenwärtig gibt es keine positive Diagnose für primäre Epilepsie.  Das bedeutet, dass es gegenwärtig nur durch den Ausschlussaller anderen in Frage kommenden Möglichkeiten diagnostiziert werden kann.

Primäre Epilepsie kann nicht geheilt werden und verschwindet auch nicht.  Werden die Anfälle nicht behandelt, werden sie immer wieder im Leben des Hundes auftreten.  Oftmals werden sie heftiger, wenn sie nicht durch Behandlung unter Kontrolle gehalten werden.  Die Behandlung ist allerdings keine Garantie dafür, dass es dem Hund von da an gut gehen wird.  Die Medikamente verursachen wiederum Nebeneffekte und in manchen Fällen werden sie sogar unwirksam.  Epilepsie kann tödlich verlaufen. 

Die Art und Weise, wie Epilepsie vererbt wird ist offensichtlich nicht einfach.  Die bisherige Forschung weist darauf hin, dass Epilepsie von einer Anzahl von Genen oder vielleicht von überschüssiger regulierender DNA die die Genfunktion beeinflusst, herrührt.  Diese schwierigen genetischen Abläufe bedeuten, dass beide Eltern eines epileptischen Hundes Gene vererben, die zu der Krankheit führen.  Wahrscheinlich ist der jeweilige Beitrag verschieden, aber gegenwärtig gibt es keine Methode zu bestimmen, was vom jeweiligen Elternteil herrührt.  Es ist möglich, dass es unsere Rasse mit mehr als einer Form von vererbter Epilepsie zu tun hat.

Epilepsie ist eine sehr ernste, möglicherweise tödliche Krankheit, deren Behandlung teuer ist und sich über mehrere Jahre hinziehen kann.  Es kann eine Ursache für große emotionelle und finanzielle Belastung für den Besitzer des betroffenen Hundes sein.  Deshalb sollte mit keinem epileptischen Hund gezüchtet werden, auch nicht mit Verwandten ersten Grades (Eltern, Nachkommen, Voll- oder Halbgeschwistern).  Entfernte Verwandte sollten mit großer Vorsicht gezüchtet werden, damit es zu keinen weiteren betroffenen Besitzern kommt.  Die Krankheit ist bei dieser Rasse so verbreitet, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ein Hund diese Gene besitzt und sie weitergibt.  Züchter mit Hunden, die über dem Durchschnittsrisiko liegen, sollten Partner für sie aussuchen, die unter dem Durchschnittsrisiko liegen.  Inzucht und „line breeding“ bei einem Stammbaum, der Epilepsie aufweist, erhöht das Risiko, dass Epilepsie bei dem Nachwuchs auftritt. (c) ASHGI